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BWV 207 Vereinigte Zwietracht der wechselnden Saiten

Der Fleiß (Ténor) Die Ehre (Basse) Das Glück (Soprano) Die Dankbarkeit (Alto)
OK

1. Choeur
Vereinigte Zwietracht der wechselnden Saiten,
Der rollenden Pauken durchdringender Knall
Locket den lüsteren Hörer herbei,
Saget mit euren frohlockenden Tönen
Und doppelt vermehretem Schall
Denen mir emsig ergebenen Söhnen,
Was hier der Lohn der Tugend sei.

3e mouvement Allegro du 1er concerto Brandebourgeois BWV 1046


2. Récitatif
Der Fleiß

Wen treibt ein edler Trieb zu dem, was Ehre heißt,
Und wessen lobbegierger Geist
Sehnt sich, mit dem zu prangen,
Was man durch Kunst, Verstand und Tugend
kann erlangen,
Der trete meine Bahn
Beherzt mit stets verneuten Kräften an !
Was jetzt die junge Hand, der muntre Fuß erwirbt,
Macht, daß das alte Haupt in keiner Schmach
und banger Not verdirbt.
Der Jugend angewandte Säfte
Erhalten denn des Alters matte Kräfte
Und die in ihrer besten Zeit,
Wie es den Faulen scheint,
In nichts als lauter Müh und steter Arbeit schweben,
Die können nach erlangtem Ziel, an Ehren satt,
In stolzer Ruhe leben ;
Denn sie erfahren in der Tat,
Daß der die Ruhe recht genießet,
Dem sie ein saurer Schweiß versüßet.


3. Air
Der Fleiß

Zieht euren Fuß nur nicht zurücke,
Ihr, die ihr meinen Weg erwählt !
Das Glücke merket eure Schritte,
Die Ehre zählt die sauren Tritte,
Damit, daß nach vollbrachter Straße
Euch werd in gleichem Übermaße
Der Lohn von ihnen zugezählt.


4. Récitatif
Die Ehre

Dem nur allein
Soll meine Wohnung offen sein,
Der sich zu deinen Söhen zählet
Und statt der Rosenbahn, die ihm die Wollust zeigt,
Sich deinen Dornenweg erwählet.
Mein Lorbeer soll hinfort nur solche Scheitel
In denen sich ein immerregend Blut,
Ein unerschrocknes Herz und unverdroßner Mut zieren,
Zu aller Areit läßt verspüren.
Das Glück
Auch ich will mich mit meinen Schätzen
Bei dem, den du erwählst, stets lassen finden.
Den will ich mir zu einem angenehmen Ziel
Von meiner Liebe setzen,
Der stets für sich genug, für andre nie zu viel
Von denen sich durch Müh und Fleiß erworbnen Gaben
Vermeint zu haben.
Ziert denn die unermüd'te Hand
Nach meiner Freundin ihr Versprechen
Ein ihrer Taten würdger Stand,
So soll sie auch die Frucht des Überflusses brechen.
So kann man die, die sich befleißen,
Des Lorbeers Würdige zu heißen,
Zugleich glückselig preisen.


5. Duo
Die Ehre

Den soll mein Lorbeer schützend decken,
Das Glück
Der soll die Frucht des Segens schmecken,
Ensembles
Der durch den Fleiß zum Sternen steigt.
Die Ehre
Benetzt des Schweißes Tau die Glieder,
So fällt er in die Muscheln nieder,
Wo er der Ehre Perlen zeugt.
Das Glück
Wo die erhitzten Tropfen fließen,
Da wird ein Strom daraus entsprießen,
Der denen Segensbächen gleicht.


5a. Ritornello

5e mouvement Polacca : Trio II du 1er concerto Brandebourgeois BWV 1046


6. Récitatif
Die Dankbarheit

Es ist kein leeres Wort, kein ohne Grund erregtes Hoffen,
Was euch der Fleiß als euren Lohn gezeigt ;
Obgleich der harte Sinn der Unvergnügten schweigt,
Wenn sie nach ihrem Tun ein gleiches Glück betroffen.
Ja, Zeiget nur in der Asträa
Durch den Fleiß geöffneten und aufgeschloßnen Tempel
An einem so beliebt als teuren Lehrer,
Ihr, ihm so sehr getreu als wie verpflicht'ten Hörer,
Der Welt zufolge ein Exempel,
An dem der Neid
Der Ehrre, Glück und Fleiß vereinten Schluß
Verwundern muß
Es müsse diese Zeit
Nicht so vorübergehn !
Laßt durch die Glut der angezündten Kerzen
Die Flammen eurer ihm ergebnen Herzen
Den Gönnern so als wie den Neidern sehn !


7. Air
Die Dankbarkeit

Ätzet dieses Angedenken
In den härtsten Marmor ein !
Doch die Zeit verdirbt den Stein.
Laßt vielmehr aus euren Taten
Eures Lehrers tun erraten !
Kann man aus den Früchten lesen,
Wie die Wurzel sei gewesen
Muß sie unvergänglich sein.

Curieuse utilisation des cordes en motifs très simples et scandés, comme des embryons de choral avortés


8. Récitatif
Der Fleiß
Ihr Schläfrigen, herbei!
Erblickt an meinem mir beliebten Kortten,
Wie daß in meinen Worten
Kein eitler Wahn verborgen sei.
Sein annoch zarter Fuß fing kaum zu gehene an,
Sogleich betrat er meine Bahn,
Und, da er nun so zeitig angefangen,
Was Wunder, daß er kann sein Ziel so früh erlangen !
Wie sehr er mich geliebt,
Wie eifrig er in meinem Dienst gewesen
Läßt die gelehrte Schrift auch andern Ländern lesen.
Allein, was such ich ihn zu loben ?
Ist der nicht schon genug erhoben
Den der großmächtige Monarch, der als
August Gelehrte kennet,
Zu seinen Lehrer nennet.
Die Ehre
Ja, ja, ihr edlen Freunde, seht, wie ich mit
Kortten bin verbunden.
Es hat ihm die gewogne Hand
Schon manchen Kranz gewunden.
Jetzt soll sein höhrer Stand
Ihm zu dem Lorbeer dienen,
Der unter einem mächtgen Schutz wird
immerwährend grünen.
Das Glück
So kann er sich an meinen Schätzen,
Da er durch eure Gunst sich mir in Schoß gebracht,
Wenn er in stolzer Ruhe lacht,
Nach eigner Lust ergötzen
Die Dankbarkeit
So ist, was ich gehofft, erfüllt,
Da ein so unverhofftes Glück,
Mein nie genug gepriesner Kortte
Der Freunde Wünschen stillt.
Drum denkt ein jeder auch an seine Pflicht zurück
Und sucht dir jetzt durch sein Bezeigen
Die Früchte seiner Gunst zu reichen.
Es stimmt, wer nur ein wahrer Freund will sein,
Jetzt mit uns ein.


9. Choeur
Kortte lebe, Kortte blühe !
Die Ehre
Den mein Lorbeer unterstützt,
Das Glück
Der mir selbst im Schoße sitzt,
Der Fleiß
Der durch mich stets höher steigt,
Die Dankbarkeit
Der die Herzen zu sich neigt,
Tutti
Muß in ungezählten Jahren
Stets geehrt in Segen stehn
Und zwar wohl der Neider Scharen,
Aber nicht der Feinde sehn.

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